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„Vorausschauer sind schlauer“: Volksschulprojekt für Unfallprävention in der Schule und am Schulweg

v. l. n. r.: N. Mandl (VS Peter Rosegger Graz), J. Schwarzbauer alias Clownin Popolina, C. Mandl (AUVA-Landesstelle Graz), E. Fink (GROSSE SCHÜTZEN KLEINE)

Pressemitteilung – 24. Juni 2025

 

465 Kinder aus sieben Volksschulen steiermarkweit konnten heuer am Projekt „Sch(l)au voraus“ des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE teilnehmen. Ziel dieses Projekts ist es, die Schüler*innen für Unfallgefahren am Schulweg und in der Schule zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sie sich selbst und andere schützen können. Als Projektabschluss kommt die so gar nicht gefahrenbewusste, allzu unbekümmerte Clownin Popolina mit ihrem bunten Programm an die Schulen. Finanziert wird das Projekt von der AUVA-Landesstelle Graz.

 

2.974 Volksschulkinder verunfallten laut der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) im Zeitraum 2022–2023 im Zusammenhang mit ihrer schulischen Ausbildung.

Das Volksschulprojekt „Sch(l)au voraus“ soll diese Unfälle vermeiden helfen. Die Schüler*innen werden auf die größten und häufigsten Unfallgefahren vorbereitet, die sowohl in der Schule als auch am Schulweg vorkommen. Dazu gehört etwa, sich in der Früh genügend Zeit zu nehmen, da Stress das Unfallrisiko stark erhöht. „Auch die Gefahr von Ablenkungen (Stichwort Handy), die Sichtbarkeit im Straßenverkehr sowie Sicherheitstipps für verschiedene Fortbewegungsmittel (Scooter, öffentliche Verkehrsmittel & Co) werden in unserem Volksschulprojekt thematisiert. Der Vermeidung von Sturzunfällen durch Drängeln, Raufen oder gefährliches ‚Herumturnen‘, der richtige Umgang mit dem Erste-Hilfe-Kasten und dem Feuerlöscher, Ordnung halten und Schulregeln beachten gehören ebenfalls zu den zentralen Inhalten. Darüber hinaus ist es Ziel, Bewegungsfreude und Koordinationsfähigkeiten der Kinder zu fördern“, betont Agnes Lackner, Projektmitarbeiterin bei GROSSE SCHÜTZEN KLEINE.

Der Höhepunkt dieses speziell für Erst- und Zweitklässler*innen konzipierten Unfallpräventions-projekts ist der Besuch von Popolina – einer Clownin, die so gar nicht gefahrenbewusst und zudem äußerst leichtsinnig ist. So begibt sich Clownin Popolina, dargestellt von Julia Schwarzbauer, während ihres Auftritts zahlreiche Male in Gefahr. Um der Clownin beschützend und beratend zur Seite zu stehen, bereiten sich die Volksschüler*innen mit ihren Pädagogen und Pädagoginnen mithilfe der speziell aufbereiteten Projektunterlagen (Spiele, Rätsel, Arbeitsblätter & Co) bereits Wochen vor Popolinas Besuch vor.

Dank der Finanzierung durch die AUVA-Landesstelle Graz konnten 465 Kinder aus sieben Volksschulen steiermarkweit im Projektjahr 2025 an „Sch(l)au voraus“ teilnehmen.

„Kinderunfälle sind meist keine Zufälle, sondern folgen häufig ähnlichen Mustern. Oftmals reichen einfache Sicherheitstipps bzw. kleine Verhaltensänderungen, um sich zu schützen. Zusammen mit der AUVA-Landesstelle Graz und den Pädagogen und Pädagoginnen der teilnehmenden Schulen tragen wir mit dem Volksschulprojekt „Sch(l)au voraus“ zur Bewusstseinsbildung und somit zur Vermeidung von erheblichem Leid durch schwere Unfälle bei“, so Univ.-Prof. Dr. Holger Till, Präsident des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE und Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz.

Christoph Mandl, BEd, AUVA-Landesstelle Graz: „Für ‚Sch(l)au voraus‘ haben wir mit dem Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE und Julia Schwarzbauer (Clownin Popolina) ein maßgeschneidertes Projekt entwickelt, welches die Themen der Sicherheitspädagogik in einer ersten und zweiten Klasse Volksschule umfassend behandelt. Die AUVA freut sich, ihre Versicherten, also die Schüler*innen, in dieser Form unterstützen zu können.“

 

Einblick ins Programm der Clownin Popolina in „Sch(l)au voraus“:

Kaum aus dem Haus, gilt es für Schulkinder – also auch für Popolina – so einiges zu beachten.

An der Bushaltestelle ist Clownin Popolina so sehr in das Spiel mit ihrem Luftballon vertieft, dass sie den Bus verpasst. Sie überlegt, ob sie mit dem Scooter fahren soll – bis die Kinder sie darauf hinweisen, dass sie das noch gar nicht darf, weil sie noch keine acht Jahre alt ist.

So muss Popolina nun eben zu Fuß gehen: Auf ihrem Schulweg steht Popolina plötzlich vor einer, aufgrund einer Baustelle gesperrten, Straße. Am Straßenrand parkende Autos verstellen ihr die Sicht, als sie die Fahrbahn zur Schule überqueren möchte. Angekommen an einem geschlossenen Bahnübergang, hat Popolina verrückte Ideen. So meint sie z. B. kurzerhand: „Ich bin so schlank, ich pass‘ doch locker unter dem Schranken durch?!“, was die Kinder mit einem gleichermaßen empörten wie lauten „Nein!“ quittieren. Dann versucht sie es eben mit einem anderen „Argument“: „Ich bin so sportlich, ich kann über den Schranken drüber springen?!“. Das junge Publikum ist außer sich: „Nein, das darfst du nicht!“. Na schön, einmal versucht sie es noch: „Ich bin so schlau, ich überschreite die Gleise einfach neben dem geschlossenen Bahnschranken?!“. Endlich lässt sie es sein, als die Schüler*innen sie wiederum aufklären: „Du darfst gar nichts machen! Du musst warten bis der Zug vorbeigefahren ist, der Bahnschranken offen ist und das rote Signallicht aufgehört hat zu leuchten!“

Nach dieser frühmorgendlichen Aufregung heil in der Schule angekommen, wird Popolina sogleich die Unordnung in der Garderobe zum Verhängnis: Die Clownin kann ihre Patschen nicht finden. Diese liegen als Stolperfalle auf der Treppe. Bei ihrer Suche stößt sie zufällig auf den Feuerlöscher, der hinter der Fundkiste versteckt ist, statt an seinem vorgesehenen Platz für den Notfall bereitzustehen.

Auf dem Heimweg merkt Popolina nicht, dass sie beim Spielen an der Bushaltestelle unabsichtlich ein anderes Kind schubst. Dadurch entsteht eine Rangelei, die damit endet, dass Popolina vor dem Bus landet. Am Ende geht gerade nochmal alles glimpflich aus – dank der großartigen Unterstützung der Kinder als „kleine Sicherheitsprofis“.

 

Eine Projektfortführung im Kalenderjahr 2026 ist geplant.

Interessierte Volksschulen in der Steiermark können sich bereits voranmelden:

Mag.a Agnes Lackner, Bakk.: agnes.lackner@uniklinikum.kages.at bzw. 0316/385 13764

 

„Sch(l)au voraus“ wird finanziert von der AUVA Landesstelle-Graz.