„Augen auf die Straße“ an steirischen Volksschulen:
Workshops für mehr Kindersicherheit im Straßenverkehr
Mit Unterstützung des Landes Steiermark hat der Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE die Verkehrssicherheits-Trilogie „Augen auf die Straße – für Kinder“ entwickelt.
An Volksschulen steiermarkweit führt GROSSE SCHÜTZEN KLELINE diese Workshops durch. Schwerpunkte im Programm sind Ablenkungen, Trittsicherheit und Koordinationsfähigkeiten sowie der tote Winkel und Sichteinschränkungen im Straßenverkehr.
Die Projektmaterialien stehen außerdem kostenfrei zur Verfügung und können auch von den Pädagog:innen selbst in den Unterricht integriert werden.
In drei Fokusreports und darauf basierenden Schulprojekten zu den Themen „Ablenkungen im Straßenverkehr“, „Trittsicher unterwegs“ und „Ich seh‘, was du nicht siehst“ hat sich GROSSE SCHÜTZEN KLEINE mit Unterstützung des Verkehrsressorts des Landes Steiermark intensiv mit typischen Unfallmustern und Sicherheitstipps für Kindersicherheit im Straßenverkehr auseinandergesetzt. Konzipiert für die 1. bis 6. Schulstufe stehen den Pädagog:innen Sport- und Bewegungsübungen, Videos, Simulationen und Arbeitsblätter für den Verkehrssicherheits-Unterricht zur Verfügung. Seit dem Jahr 2023 besuchen Mitarbeiter:innen steirische Volksschulen mit diesem Workshop.
Sehen, hören und Körperbeherrschung als wesentliche Sicherheitsfaktoren
In den Workshops wird den Kindern verdeutlicht, wie wichtig ihre Sinne, vor allem das Sehen und das Hören, für ihre Sicherheit im Straßenverkehr sind. Die spielerischen Übungen umfassen z.B. die Lokalisation von Geräuschen, das Erkennen spezifischer Geräusche und Signale im Straßenverkehr (z.B. Einsatzorganisationen, reversierender Lkw, Straßenbahn, Zug) oder das Herausfiltern wichtiger Geräusche aus einer Vielzahl von Nebengeräuschen. Zum Thema „Sehen“ gibt es u.a. ein Puzzle, das am Ende einen Gegenstand zeigt, der eine große Rolle in unserem Alltag im Straßenverkehr spielt, z.B. Kopfhörer. Danach wird in der Klasse diskutiert, weshalb dieser Gegenstand im Verkehr ablenkend und somit gefährlich sein kann. Auch Fotos mit potenziell gefährlichen Situationen werden besprochen und gemeinsam werden Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Abschließend dreht sich alles um Trittsicherheit und Koordinationsfähigkeiten. In einem speziellen Verkehrssicherheits-Parcours springen die Schüler:innen durch Reifen und mit der Springschnur, balancieren auf Bänken, zielen Bälle in den Korb usw. – zuerst ohne, dann mit Ablenkung: Während die Kinder den Parcours bewältigen wird ihnen eine Geschichte vorgelesen. Danach werden Fragen zum Gehörten gestellt und es wird besprochen, wie diese Ablenkung von den Kindern erlebt wurde.
Univ.-Prof. Dr. Holger Till, Präsident des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE und Vorstand der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz: „Jährlich verunfallen rund 2.700 Kinder in Österreich im Straßenverkehr. Jeder einzelne dieser Unfälle bedeutet großes Leid für die Kinder und ihre Familien. Wenn wir durch ‚Augen auf die Straße – für Kinder‘ nur einen einzigen Unfall verhindern können, hat sich unsere Arbeit schon mehr als gelohnt.“
Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang: „Die Erhöhung der Verkehrssicherheit ist mir seit Jahren ein großes Anliegen. Immer noch passieren leider viel zu viele Unfälle, die zu einem großen Teil auf Geschwindigkeitsüberschreitungen oder Ablenkung zurückzuführen sind. Mit unserem Erfolgsprojekt ‚Augen auf die Straße‘ setzen wir Akzente, um das Bewusstsein für das richtige Verhalten im Straßenverkehr weiter zu erhöhen. Es ist mir besonders wichtig hierbei bereits bei unseren Kindern und Jugendlichen anzusetzen. Daher freue ich mich sehr, dass uns der Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE als Partner für noch mehr Verkehrssicherheit zur Seite steht und mit diesem Projekt Kinder auf die Gefahren im Straßenverkehr vorbereitet.“
Dir. Franziska Hiden, BEd, VS Auffen: „Die Förderung der Verkehrssicherheit ist sehr wichtig, damit die Kinder zu sicheren Verkehrsteilnehmer:innen heranwachsen. Auf dem Land ist es besonders wichtig, dass diese Aktionen und Projekte stattfinden, da die Kinder nicht so sehr an starken Verkehr gewöhnt sind, wie dieser in der Stadt vorkommt. In den Schulen wird Verkehrserziehung zwar von den Klassenlehrer:innen behandelt, aber wenn Experten von außen, wie der Verein Große schützen Kleine, an die Schulen kommen, nehmen die Kinder die Themen ganz anders an und wahr.“
Magdalena Wagner, BEd MEd, Pädagogin VS Weinitzen-Niederschöckl: „Wir haben neben der Schule eine große Bundesstraße, keinen Zebrastreifen oder eine Ampel. Deswegen sollen die Kinder sensibilisiert werden, wenn sie mit Rad, Roller oder zu Fuß in die Schule kommen. Der Workshop ist eine tolle Mischung aus Theorie und Praxis, aus Schulung von Hören und Sehen und Bewegungsteil.“
Das Projekt wurde mit dem Österr. Verkehrssicherheitspreis AQUILA ausgezeichnet.
Toolbox und Studien
- Zum kostenfreien Download: Augen auf die Straße-Toolbox im Online Klassenzimmer: grosse-schuetzen-kleine.at/e-learning
- Alle Fokusreports zur Kindersicherheit und Unfallprävention im Straßenverkehr: www.grosse-schuetzen-kleine.at/forschungszentrum/publikationen/
Mit Unterstützung des Landes Steiermark 
