Allgemein, KinderSicherer Bezirk

Schlaue Vorausschauer:innen an der Volksschule Peter Rosegger Trofaiach

Pressemitteilung – 17. Juli 2023

 

An der Volksschule Peter Rosegger Trofaiach im KinderSicheren Bezirk Leoben drehte sich an einem Vormittag in der letzten Schulwoche alles um die Sicherheit und Unfallvermeidung der 160 Schüler:innen der ersten und zweiten Klassen.

Im Rahmen des Projekts „Sch(l)au voraus“ des Vereins Große schützen Kleine fand der Auftritt der so gar nicht gefahrenbewussten Clownin Popolina – als Abschluss und Highlight des Projekts – statt.

Die Kinder beschäftigten sich zuvor im Unterricht mit Unfallgefahren am Schulweg und in der Schule. Bei der Aufführung begab sich Popolina in allerhand solche Gefahrensituationen. Dank des Wissens und der Unterstützung der Kinder kam Popolina aber gerade noch mit dem Schrecken davon.

 

Bereits in den Wochen zuvor hatten sich die Volksschüler:innen aus dem KinderSicheren Bezirk Leoben mithilfe der speziell für das Projekt aufbereiteten Unterlagen des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE vorbereitet, um der Clownin Popolina alias Julia Schwarzbauer als kleine Sicherheitsprofis mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Denn Popolina kennt sich mit Sicherheit gar nicht gut aus. Und so haben die Kinder ganz schön zu tun, um die Clownin vor dem ein oder anderen Unfall zu schützen. Dadurch wird gleichzeitig das im Vorfeld erarbeitete Wissen gefestigt und überprüft, ob den Kindern die vermittelten Sicherheitsinhalte tatsächlich einleuchten.

 

Kaum aus dem Haus, gilt es für Schulkinder einiges zu beachten: An der Bushaltestelle ist Popolina so sehr in das Spiel mit ihrem Luftballon vertieft, dass sie den Bus verpasst. So muss sie nun eben zu Fuß gehen: Am imaginären Schulweg des Projekts steht Clownin Popolina plötzlich vor einer, aufgrund einer Baustelle gesperrten, Straße. Durch am Straßenrand parkende Autos wird ihr die Sicht verstellt, als sie die Fahrbahn zur Schule hin überqueren möchte. Auch am geschlossenen Bahnübergang hat sie „lustige“ Ideen. So meint sie bspw. kurzerhand: „Ich bin so schlank, ich pass doch locker unter dem Schranken durch?!“ – was die Kinder mit einem gleichermaßen empörten wie lauten „Nein!“ quittieren. Dann versucht sie es eben mit einem anderen „Argument“: „Ich bin so sportlich, ich kann über den Schranken drüber springen?!“. Das junge Publikum ist außer sich: „Nein, das darfst du nicht!“. Na gut, einmal versucht sie es noch: „Ich bin so schlau, ich überschreite die Gleise einfach neben dem geschlossenen Bahnschranken?!“. Endlich lässt sie es sein, als die Schüler:innen sie wiederum aufklären: „Du darfst gar nichts machen! Du musst warten bis der Zug vorbeigefahren ist, der Bahnschranken wieder offen und die Ampel auf ‚grün‘ gesprungen ist.“

 

Endlich heil in der Schule angekommen ist auch schon die Unordnung in der Garderobe ein Thema: Popolina kann ihre Patschen nicht finden, denn diese liegen als „Stolperfalle“ auf der Treppe. Stattdessen findet sie zufällig den Feuerlöscher – er war blöderweise hinter der Fundkiste versteckt, statt an seinem vorgesehenen Platz.

 

Auf dem Heimweg ist Popolina nicht bewusst, dass sie beim Spielen an der Bushaltestation unabsichtlich ein anderes Kind schupst. Dadurch entsteht eine Rangelei, die damit endet, dass Popolina schlussendlich vor dem Bus landet. Die Kinder beobachten die Situation und machen die Clownin darauf aufmerksam, dass sie es war, die – wenn auch unabsichtlich – mit der Schupserei anfing.

 

Mehr über das Projekt „Sch(l)au voraus“

 

Ziel von „Sch(l)au voraus“ ist es, die Volksschulkinder zu den typischen Unfallquellen, die in und rund um die Schule, am Weg zur und von der Schule sowie teilweise natürlich auch zu Hause, lauern, zu schulen. Im Vordergrund steht die Sicherheit am Schulweg und in der Schule: in der Früh genügend Zeit einplanen (Stress erhöht die Unfallgefahr!), die Gefahr von Ablenkungen (Handy, rangeln und spielen auf der Straße), die Sichtbarkeit im Straßenverkehr (Reflektoren, helle Kleidung), wichtige Tipps für verschiedene Verkehrsmittel (Öffis, Scooter, zu Fuß gehen). Auch Gefahrenzeichen, richtiger Umgang mit Erste-Hilfe-Kasten und Feuerlöscher, Ordnung halten und Schulregeln beachten als wichtige Faktoren für die Sicherheit, Vermeidung von Sturzunfällen durch Drängeln, Raufen oder gefährliches Herumturnen etc. stehen am Programm.

Die Förderung von Bewegungsfreude und Koordinationsfähigkeiten sowie der richtige und sichere Umgang mit Tieren kommen im Projekt „Sicherheitsclownin Popolina. Sch(l)au voraus!“ ebenfalls nicht zu kurz.

Mit dem gemeinsamen Lied „Vorausschauer sind schlauer“ kommt am Ende des Auftritts nochmals richtig Schwung rein.

Nach Abschluss des Projekts dürfen die teilnehmenden Schulen die Projektunterlagen und -materialien behalten und können damit das Sicherheitswissen ihrer Schützlinge immer wieder auffrischen.

 

Mag. Ernst Führer, neuer Leiter der Bildungsregion Obersteiermark Ost machte sich vor Ort ein Bild und zeigte sich begeistert: „Als Leiter der Bildungsregion Obersteiermark Ost freut es mich, dass mit dem Langzeitprojekt „KinderSicherer Bezirk Leoben“ ein so erfolgreiches Projekt im Bezirk durchgeführt wird. Ich bedanke mich, im Namen aller Schulen, bei allen Projektpartner:innen für ihre Unterstützung am Weg zu einem „KinderSicheren Bezirk“, betont Mag. Ernst Führer.

 

Elisabeth Fink, Projektkoordinatorin beim Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE: „Kinderunfälle sind keine Zufälle, sie passieren oft nach ähnlichen Mustern. Mit einfachen Sicherheitsmaßnahmen kann man schon dazu beitragen, Leid durch schwere und „unnötige“ Unfälle zu verhindern. Mit dem neuen Volksschulprojekt „Sicherheitsclownin Popolina. Sch(l)au voraus!“ leisten wir gemeinsam mit der AUVA und den Pädagog:innen der teilnehmenden Schulen einen wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und damit zur Vermeidung von Unfällen.“

 

Das Projekt wird von der AUVA Landesstelle-Graz finanziell unterstützt.

Christoph Mandl, AUVA-Landesstelle Graz: „Wir haben hier gemeinsam mit dem Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE und Julia Schwarzbauer alias Clownin Popolina ein maßgeschneidertes Projekt entwickelt, welches die Themen der Sicherheitspädagogik in einer ersten und zweiten Klasse Volksschule umfangreich behandelt. Die AUVA freut sich, ihre Versicherten, also die Schüler:innen, in dieser Form unterstützen zu können.“

 

 

Projektinfo und Anmeldung

Interessierte Volksschulen können sich beim Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE melden und so die Sicherheit ihrer Schüler:innen am Schulweg und in der Schule spielerisch fördern (elisabeth.fink@uniklinikum.kages.at bzw. 0316/385 13398).