
Verkehrsunfälle zählen zu den häufigsten Todesursachen im Kindesalter. Rund 7.200 Kinder erlitten im Vorjahr in Österreich einen Unfall im Straßenverkehr. Der Faktor „Ablenkung“ spielt bei Verkehrsunfällen eine stark zunehmende Rolle. An den beiden GROSSE SCHÜTZEN KLEINE-Projekttagen wird den Kindern und den angehaltenen VerkehrsteilnehmerInnen verdeutlicht, wie gefährlich Handy, Kopfhörer & Co. im Straßenverkehr sein können. Zudem wird das richtige Verhalten auf der Straße – egal ob als FußgängerIn, Schulbuskind oder beim Radfahren – sowie die Wichtigkeit des Selbstschutzes durch Helmtragen beim Radfahren, Angurten im Auto u.v.m. thematisiert.
Die Hauptursachen sind hohe Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und diverse Ablenkungen: Rund 40% aller tödlichen Kinderunfälle passieren im Straßenverkehr. In der dunklen Jahreszeit nehmen die Schulwegunfälle aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse außerdem um rund ein Viertel zu.
Gefahrenbewusstsein und Verkehrsverhalten soll nachhaltig verbessert werden
Durch das Verkehrserziehungsprojekt mit Schwerpunkt „Ablenkungen im Straßenverkehr“, das im Rahmen des Projekts „KinderSicherer Bezirk“ vom Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE entwickelt wurde, sollen SchülerInnen, aber auch LehrerInnen, Eltern und (andere) VerkehrsteilnehmerInnen für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert werden. Das Erleben realer Verkehrssituationen kann das Verhalten im Verkehr gerade im Volksschulalter nachhaltig positiv beeinflussen. Durch die erlebnishafte Erarbeitung der Themen und die Erstellung von „Erinnerungsstücken“, wie Buttons und Plakate, sollen die Inhalte auch nach dem Projekt sowohl bei SchülerInnen als auch bei angehaltenen VerkehrsteilnehmerInnen nachhaltig wirken.
Verkehrsbeobachtungen und -anhaltungen mit der Polizei
Im ersten Schritt werden die SchülerInnen von ihren LehrerInnen im Rahmen des Unterrichts auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr vorbereitet. Im zweiten Schritt kommt ein/e Kindersicherheits-experte/in des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE in die Klasse und erarbeitet mit den Kindern spielerisch Themen wie „Sind Unfälle Zufälle?“, „Ablenkungen im Straßenverkehr“, „Richtiges Angurten“, „Mach dich sichtbar“ und „Helmtragen beim Radfahren“. Gemeinsam wird überlegt, welch gefährliches Verhalten von VerkehrsteilnehmerInnen wohl zu beobachten sein wird. Dementsprechend werden Buttons mit „Bitten“ oder „Lob“ gefertigt. So gut vorbereitet folgt für die Kinder der Höhepunkt des Projekts: sie dürfen an Verkehrsbeobachtungen und -anhaltungen der Polizei teilnehmen. Hier wird gemeinsam genau auf das Angurteverhalten der AutoinsassInnen, das Helmtragen der RadfahrerInnen und ev. andere ablenkende Beschäftigungen der VerkehrsteilnehmerInnen, wie telefonieren oder SMS schreiben, geschaut. Bei der Anhaltestation überreichen die Kinder den VerkehrsteilnehmerInnen ihrem Verhalten entsprechende „Zeugnisse“ und selbstgebastelte Buttons. Abschluss des Projektes bildet eine Nachbesprechung der daraus gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen des Unterrichts. Damit das erworbene Wissen nachhaltig wirken kann, gestalten die Kinder außerdem Plakate, die zur Information bzw. Erinnerung in der Schule aufgehängt werden.
Aktuell im KinderSicheren Bezirk Leoben
Diese Woche startete der Workshop für die vierten Klassen der Volksschule Seegraben im KinderSicheren Bezirk Leoben. Die Kinder freuen sich schon auf den nächsten Termin: In den nächsten Tagen folgen für sie die Verkehrsbeobachtungen und -anhaltungen mit der Polizei.