Sicherheitstipp des Monats
präsentiert vom Sicherheitsbären & Captain Zurich
Mountainbiken ist ein toller Sport. Beachtet man einige Sicherheitstipps, lässt sich das Verletzungsrisiko drastisch senken.
Foto: generative KI – Adobe
Rund 50 Mountainbike-Unfälle von Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) werden jährlich an den Grazer Universitätskliniken für Kinder- und Jugendchirurgie und für Orthopädie und Traumatologie behandelt. In den letzten Jahren ist die Zahl der Unfallopfer gestiegen. Hochgerechnet auf Österreich sind das rd. 1.500 Unfälle. Was bei Mountainbike-Unfällen hervorsticht: Nahezu die Hälfte der Verletzungen ist medizinisch als „schwer“ einzustufen. Mit adäquater Schutzausrüstung und ein paar Sicherheitstipps lässt sich Schlimmeres verhindern.
In unserer aktuellen Studie haben wir Kinder- und Jugendunfälle mit dem Mountainbike detailliert analysiert. Wenn man den Zeitraum von 2015 bis 2023 in Dreijahresperioden abbildet, zeigt sich, dass die Anzahl der Mountainbike-Unfälle sukzessive gestiegen ist. Knapp 46 % der Unfälle wurden in den letzten drei Jahren behandelt. Dies scheint ein verstärktes Interesse am Mountainbiken als Freizeitsportart widerzuspiegeln.
Mountainbiken ist offenbar v.a. für Burschen attraktiv. Infolgedessen sind auch knapp 92 % der behandelten Kinder und Jugendlichen männlich. Der Altersschnitt bewegt sich um die 13 Jahre.
Bei Mountainbike-Unfällen beläuft sich der Anteil an schweren Verletzungen auf 47 % – ein hoher Wert im Vergleich zu anderen Unfallarten. 11 % der jungen Unfallopfer müssen wir stationär aufnehmen. Sehr häufig sehen wir Knochenbrüche (36 %), immer wieder auch Schädel-Hirn-Traumata (6 %) und Bänderrupturen (5 %). Alle anderen Verletzungen können der Großgruppe von Prellungen und Wunden zugeordnet werden.
Vier von fünf Unfällen sind Einzelstürze. Betrachtet man das „klassische Mountainbiken“, das Downhill-Fahren sowie das Bewältigen sogenannter Obstacles, so zeigt sich, dass die Unfälle zum Großteil (59 %) beim „klassischen Mountainbiken“ passieren. 18 % entfallen aufs Downhillen und 8 % auf den missglückten Sprung bzw. die schiefgegangene Landung bei der Bewältigung von Obstacles (8 %).
Der Radhelm zählt zur Standard-Schutzausrüstung beim Mountainbiken und wird entsprechend auch von nahezu allen befragten Unfallopfern getragen. Danach folgen Handschuhe (74 %) und Brillen (48 %). Der Knieschutz (45 %) kommt von der Tragehäufigkeit her noch vor dem Rückenprotektor (37 %). Nur ein Fünftel trägt Clip-Schuhe, wobei gerade das Abrutschen von den Pedalen des Öfteren als Unfallursache angegeben wurde.
Die befragten Unfallopfer schätzen sich zu 90 % als „sehr routiniert“ ein. Als Risikofaktoren wurden einerseits eine unbekannte Strecke wie auch ein neues Bike erwähnt, auf der anderen Seite auch typische pubertär Persönlichkeitsfaktoren wie ‚Freunden imponieren‘, ‚Fahrkönnen überschätzt‘ oder ‚zu schnell unterwegs‘.
Sicherheitstipps fürs Mountainbiken:
- Adäquate Sportbekleidung und Schutzausrüstung (Helm, Rückenprotektor etc.) tragen
- Ausbildungs- und Trainingsstunden sind beim Mountainbiken sowie v.a. beim Downhillen und Obstacle-Fahren/-Springen unbedingt notwendig.
- Ein Safety Coaching durch die Eltern bzw. Trainer:innen ist gerade für Burschen in der Pubertät von großer Bedeutung.
- Vor einer Trainingsstunde ist es sinnvoll, nicht nur den Körper aufzuwärmen, sondern auch den Kopf – im Zuge einer Risikobesprechung innerhalb der Trainingsgruppe.
- Nach einem Unfall macht natürlich eine Ursachenanalyse Sinn, um daraus zu lernen.
- Vorsicht: Eine bekannte Strecke verleitet zu mehr Lockerheit und birgt deshalb ein höheres Unfallrisiko.
- Bei einem neuen Mountainbike ist ein Herantasten mit größerer Konzentration angeraten.
Weitere Studienergebnisse und Details im Fokusreport „High Impact Unfälle: Reiten und Mountainbiken: Zwei Beispiele energiereicher Unfallarten“ auf
www.grosse-schuetzen-kleine.at/forschungszentrum/publikationen
Ihr spezieller Zurich Versicherungstipp
Helm tragen lohnt sich:
In der Zurich Unfall-Versicherung erhöhen wir die Versicherungssumme für Invalidität um 25 %, wenn Kinder, ohne dass es das Gesetz verlangt, beim Sport einen Helm tragen.
Wichtig zu wissen:
Sollten Sie in Ihrer Zurich Kfz-Versicherung eine Insassen Unfall-Versicherung inkludiert haben, können Fahrradunfälle Ihrer Kinder mitversichert werden.