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Neuer Kindergarten-Workshop für Kindersicherheit & Tierwohl: So lernen die Kleinsten den respektvollen, sicheren Umgang mit Tieren

Pressemitteilung – 14. Februar 2024

 

Der Verein Große schützen Kleine startet mit Unterstützung des Tierschutzressorts des Landes Steiermark Kindergarten-Workshops für mehr Kindersicherheit und Tierwohl. Ziel ist es, den artgerechten und sicheren Umgang mit Tieren spielerisch zu vermitteln. Denn Kinder lieben Hunde, Katzen, Pferde und Co. – es kommt aber immer wieder zu Verletzungen im Umgang mit Tieren: Jährlich werden rund 200 Kinder steiermarkweit nach Verletzungen durch Haus- und Bauernhoftiere im Spital behandelt.

 

Pro Jahr müssen in der Steiermark rund 200 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren nach Verletzungen durch Haus- oder Bauernhoftiere im Spital behandelt werden. „In 60 % der Fälle handelt es sich um Hundebisse bzw. Verletzungen durch Hunde. In 40 % der Fälle werden Verletzungen durch andere Haus-, Bauernhof- oder Weidetiere, vor allem Katzen und Pferde, behandelt. Auch Kühe und Ziegen sowie Hasen, Ratten und andere Kleintiere finden sich in der Kind-Tier-Unfallstatistik“, so Univ.-Prof. Dr. Holger Till, Präsident des Vereins Große schützen Kleine und Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz. Verletzungsursache Nummer eins ist falsches, respektloses Verhalten gegenüber Tieren.

LH-Stv. Anton Lang, Tierschutzreferent des Landes Steiermark, betont: „Oft werden Haus- und Bauernhoftiere irrtümlich als Kuscheltiere betrachtet und es wird entsprechend mit ihnen umgegangen. Umso wichtiger ist es, dass Kinder, Eltern und Tierhalter:innen über das richtige und sichere Verhalten sowie die Sprache der Tiere Bescheid wissen. So werden Kinder vor Verletzungen geschützt und ein artgerechter und achtsamer Umgang mit den Vierbeinern gewährleistet – eine ‚Win-Win-Situation‘ für Kinder und Tiere.“

Basierend auf den Erkenntnissen des Forschungszentrums für Kinderunfälle des Vereins Große schützen Kleine wurde in Kooperation mit dem Tierschutzressort des Landes Steiermark der Kindergarten-Workshop KiSi & TiWo – Kindersicherheit und Tierwohl entwickelt. Der Workshop wird heuer erstmals den Kindergärten in der gesamten Steiermark angeboten. Die Kinder lernen mithilfe anschaulicher Materialien, Spiele und Rätsel wichtiges über Körpersprache, Signale und Warnzeichen von Hunden, Katzen, Pferden (auf der Koppel), Kühen (beim Wandern) & Co. Daraus wird das richtige Verhalten gegenüber den Vierbeinern gemeinsam abgeleitet und veranschaulicht. Im Anschluss bekommen alle Kinder einen Folder mit Hintergrundinfos für die Eltern mit nach Hause.

 

Anmeldung für interessierte Kindergärten:

Details zum Workshop und zur Anmeldung finden Sie hier:

Info_Kindergarten-Workshops für Kindersicherheit und Tierwohl_GsK

 

 

Tipps für ein friedliches, sicheres Miteinander zwischen Kind und Tier:

  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind das richtige Verhalten gegenüber Hunden, Katzen und anderen Haus-, Bauernhof- und Weidetieren.
  • Vermeiden Sie falsches Zutrauen oder Verniedlichung. Tiere sind kein Spielzeug, sondern Lebewesen mit ihren individuellen Grenzen, die respektvoll behandelt werden sollten. Respekt- und distanzloses Verhalten gegenüber Tieren sind der häufigste Grund für Mensch-Tier-Konflikte mit Verletzungsfolgen.
  • Lassen Sie kleinere Kinder nie ohne Aufsicht durch Erwachsene mit Tieren alleine.
  • Bevor Sie ein Haustier anschaffen, überlegen Sie: Ist dieses die richtige Wahl für Ihre Familie? Können Sie die Bedürfnisse des Tieres dauerhaft erfüllen? Was erwarten Sie und Ihre Kinder sich vom Zusammenleben mit dem Tier?

 

Hunde:

  • Kinder können die Warnsignale von Hunden erst ab etwa 8 Jahren erkennen. Hundehalter:innen und Eltern sind deshalb verantwortlich, Kinder vor Verletzungen durch Hunde zu schützen.
  • Schlafende oder fressende Hunde sollten niemals gestört werden.
  • Hundeschulen, aber auch viele private Hundetrainer:innen, bieten eigene Kurse und Trainings zum Thema „Kind & Tier“.

 

Katzen und Kleintiere:

  • Kleintiere wie Katzen, Hamster oder Mäuse sind keine Kuscheltiere – bei zu intensiven Liebesbekundungen wehren sich die Tiere oftmals durch Kratzen und Beißen, v. a. in Lippen und Wangen.
  • Manche Kleintiere, wie z. B. Hamster, sind eher nachtaktiv und eignen sich daher nur begrenzt als Haustiere für Kinder.
  • Andere Tiere, wie z. B. Hauskaninchen, sind eigentlich Fluchttiere und lassen intensive Kuscheleinheiten oft nur in Schockstarre über sich ergehen.

 

Bauernhof- und Weidetiere:

  • Vorsicht beim Füttern von Tieren in der Koppel (Pferde, Esel, Kühe, Ziegen, etc.). Hier kann es zu schweren Bissen in die Hände kommen. Deshalb nur mit Zustimmung des Besitzers/der Besitzerin und mit der flachen Hand füttern.
  • Beim Wandern sollte man einen sicheren Abstand zu weidenden Kühen einhalten. Insbesondere um Kälber gilt es einen großen Bogen zu machen, denn deren Mütter zögern nicht mit einem Angriff auf Menschen, wenn es darum geht, ihre Jungen zu schützen.