
1.300 Kinder aus dem „KinderSicheren Bezirk Leoben“ müssen jährlich nach einem Unfall im Spital behandelt werden. In der miniBÄRENBURG KinderSicherheitsECKE im LKH Leoben zeigen Kindersicherheits-profis vom Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE den VolksschülerInnen der 1. und 2. Schulstufe auf spielerische und eindrückliche Weise, wie sie sich einfach vor Unfällen schützen können. Auch (werdende) Eltern, Großeltern und alle anderen, die mit Kindern leben und arbeiten, können die miniBÄRENBURG jederzeit kostenfrei besichtigen.
Nach dem Vorbild der BÄRENBURG, dem 1. Österreichischen Kindersicherheitshaus am LKH-Univ.-Klinikum Graz, wurde die miniBÄRENBURG KinderSicherheitsECKE im Rahmen des Projekts „KinderSicherer Bezirk Leoben“ vom Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE, dem LKH Hochsteiermark – Standort Leoben und dem Kiwanis Club Leoben im Foyer/bei der Cafeteria des LKH Leoben errichtet. Die miniBÄRENBURG KinderSicherheitsECKE zeigt die risikoreichsten Bereiche – vor allem zu Hause, wo rd. 50 % der Kinderunfälle passieren – und gibt leicht umsetzbare Tipps zur Vermeidung der schwersten und häufigsten Kinderunfälle.
Bewusster Umgang mit Gefahren statt „Glaskasten“
Im Vorjahr haben sich bereits 233 Leobener Volksschulkinder und deren PädagogInnen in der miniBÄRENBURG KinderSicherheitsECKE mit Unfallgefahren zu Hause, beim Sport und in der Freizeit beschäftigt. Der Eierhelm-Test, der Zauberthermometer und ähnliche spielerische Übungen sorgen dafür, dass die Führung einprägsam und alles andere als trocken oder „belehrend“ abläuft. „Denn das letzte was der Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE will ist, dass Eltern glauben, ihre Kinder von nun an „im Glaskasten“ aufwachsen lassen zu müssen. Uns geht es um die Vermeidung von tödlichen, schweren und „unnötigen“ Unfällen“, betont Univ.-Prof. Dr. Holger Till, Präsident des Vereins GROSSE SCHÜTZEN KLEINE und Präsident der Univ.-Klinik für Jugend- und Kinderchirurgie Graz. Isabella Kranacher, Projektkoordinatorin des „KinderSicheren Bezirks Leoben“ ergänzt: „Kinder sollten dem Alter entsprechend bewusst an Gefahren und den sicheren Umgang damit herangeführt werden. Verbote führen im Schulalter bekanntermaßen nur dazu, dass potenziell gefährliche Dinge für die Kinder noch interessanter werden“.
Kinderunfallzahlen in Leoben bereits um 17 % gesenkt
Maximilian Jäger, Sozialhilfeverbandsobmann und Vizebürgermeister von Leoben: „Die größte Gefahr für unsere Kinder sind Unfälle. Laut dem Verein GROSSE SCHÜTZEN KLEINE sind Unfälle aber keine Zufälle, sie haben immer Ursachen, denen man oftmals einfach entgegenwirken kann. Unsere Aufgabe als Erwachsene ist es, Risiken zu minimieren und so unsere Kinder vor schweren und „unnötigen“ Unfällen zu schützen. Als Co-Vorsitzender des KinderSicheren Bezirks Leoben ist mir dies ein ganz besonderes Anliegen.“
„Gemeinsam wollen wir eine sichere Welt für unsere Kinder schaffen und die Unfallzahlen im Bezirk, die seit Start des Projekts im Jahr 2015 bereits um 17 % zurückgegangen sind, weiter senken. Die miniBÄRENBURG ist ein weiterer wichtiger Schritt dazu“, formuliert Ex-Bezirkshauptmann HR Dr. Walter Kreutzwiesner, der sich mit Jäger den Lenkungsausschuss-Vorsitz teilt, das große Ziel des Projekts „KinderSicherer Bezirk Leoben“.
Nähere Infos und Anmeldung
zu den Führungen für Schulklassen und andere Kinder-/Erwachsenengruppen bei Isabella Kranacher, Projektkoordinatorin „KinderSicherer Bezirk Leoben“: 0316/385 13764 bzw. isabella.kranacher@klinikum-graz.at
Warum eine miniBÄRENBURG?
- Bei Kleinkindern sind Unfälle die häufigste, bei älteren Kindern und Jugendlichen die zweithäufigste Todesursache.
- Alle zwei bis drei Wochen stirbt ein Kind an den Folgen eines Unfalls.
- In Österreich müssen jährlich rd. 125.000 Kinder nach einem Unfall im Spital behandelt werden.
- Die meisten Spitalsaufenthalte bei Kindern sind auf Unfälle zurückzuführen.
- Jeder zweite Kinderunfall passiert im Heim- und Freizeitbereich.
- 40 % aller Kinderunfälle könnten durch Information der Eltern, entsprechende Schutzeinrichtungen und gesetzliche Maßnahmen verhindert werden.